Wir über uns

Root Causes of Conflicts in the Age of the Total Market
ein Projekt der internationalen Ärzteorganisation IPPNW

Woran liegt es, daß in unserer immer reicheren Welt eine immer größere Kluft zwischen wohlhabenden und stabilen Staaten einerseits und in Elend versinkenden, krisengeschüttelten, instabilen Ländern andererseits entsteht?
Für letztere wurde von den Industrieländern inzwischen der Begriff "Versager-Staaten" eingeführt. Ein Begriff, der das völkerrechtlich nicht begründete Prinzip der "Humanitären Intervention" rechtfertigen soll - mit wachsender öffentlicher Zustimmung, bis weit in die Reihen von Nichtregierungs- und Friedensorganisationen hinein.
Parallel zur Zunahme der Zahl dieser Staaten und der dort lebenden Menschen wächst entsprechend die Zahl laufender Militärinterventionen kontinuierlich. Die Welt ist seit dem Ende des Kalten Krieges nicht stabiler geworden, sondern instabiler. Die 2 Standardargumente für dieses Vorgehen: Abwendung humanitärer Katastrophen oder/und Eliminierung terroristischer Gefahren.

Was aber hat diese ganze Instabilität verursacht - nachdem wir uns doch mit dem totalen Sieg des offenbar überlegenen und rundum besseren marktwirtschaftlichen Gesellschaftsmodells angeblich am "Ende der Geschichte" befinden (so der US-Starpolitologe Francis Fukuyama 1992)?

Zur Dimension des Problems:

beständige Ausweitung militärischer Aktivitäten - nicht nur geografisch, sondern auch über verfassungs- und völkerrechtliche Grenzen hinaus;
das US-Militärbudget hat hat mit über 400 Mrd. US-$ inzwischen fast den doppelten Umfang des deutschen Bundeshaushaltes erreicht - was zur Finanzierung wiederum die Ausplünderung anderer Länder und massiven Sozialabbau zuhause obligat erfordert;
der "Krieg gegen den Terror" wird als geografisch und zeitlich entgrenzt definiert, fast 1/3 aller Staaten stehen auf der zugehörigen Schwarzen Liste der US-Regierung;
Nachdem im Kalten Krieg zu den Mitteln der Politik nur die Drohung mit Atomwaffen gehörte, wird es nach der 2003 novellierten US-Nukleardoktrin nun ausdrücklich auch ihre Anwendung sein.

Es genügt daher nicht mehr, die Protagonisten von Militärinterventionismus und atomarer Kriegführung zur Mäßigung aufzurufen und sie zu bitten, ihre Ziele doch mit zivilen statt mit militärischen Mitteln zu verfolgen. Sondern wir benötigen eine Ursachenanalyse der geschilderten Entwicklung. Die bereit ist, nicht nur "Frühwarnsysteme" für die Symptome zu installieren, sondern kausal zu denken - nach den strukturellen Ursachen für Gewalt und Krieg im Zeitalter der Totalisierung des marktwirtschaftlichen Gesellschaftsmodells zu fragen.

Wer wirklich Prävention statt Intervention will, muß die Wurzeln dessen in Erfahrung bringen, was verhütet werden soll.

Und bereit sein, auch weitreichende Konsequenzen zu ziehen: Wer substantiell und nachhhaltig etwas bewirken will, wird auf Dauer nicht weiter nach dem Motto vorgehen können: "Macht Eure alte Politik ruhig weiter, aber benutzt bitte nicht mehr ganz so brutale Waffen dazu!"

Die IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges - www.ippnw.org) erhielten 1985 den Friedensnobelpreis für ihren Beitrag zur Beendigung der Blockkonfrontation und des Kalten Krieges.

Informations-Flyer:

Erreichbar sind wir unter der Mail-Adresse: rootcauses@ippnw.de

Oder per Post unter:

IPPNW
AG Root Causes of Conflicts
Körtestrasse 10
10967 Berlin

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